Devils-Trail
Erfahrungsbericht 2023

Erfahrungsbericht 2023

DEVILS TRAIL

Schöner, intensiver, abenteuerlicher, verrückter kann man den Harz nicht erleben

Mein Freund Andy hat den Devils Trail entdeckt, nur eine Auto-Stunde entfernt – den müssen wir fahren! Drei Tage für alle acht Checkpoints planen wir, und in der zweiten August-Woche ist es so weit – wir fahren nach Goslar, unserem Startpunkt.

Tag 1

Die Wetterprognose ist gemischt – also starten wir in langen Dirtsuits, aber gleich beim ersten Anstieg ist das zu warm. Kontinuierlich bergauf bis zur Schalke und dem ersten Stempel geht es, dann rasant wieder runter. Vorbei an den Relikten der Oberharzer Wasserwirtschaft fahren wir Richtung Clausthal-Zellerfeld und weiter zur Sösetalsperre. zum Teil auf tollen Trails. Etwa ein Kilometer vor der Hanskühnenburg setzt der (große) Regen ein. Das Tourbook bekommt den zweiten Stempel, wir wärmen uns mit leckerer Erbsensuppe vor dem Kamin auf – ein Glück.

In der Abfahrt nach Sieber kommt sogar die Sonne raus. Wir nehmen den letzten Anstieg zum Großen Knollen und können dort schon unsere nächsten Ziele sehen … den Wurmberg und den Brocken. Mit Stempel 3 im Tourbook rollen wir nach Bad Lauterberg.

GESCHAFFT: 2.030 Höhenmeter, 73 Kilometer und die ersten 3 von 8 Stempeln im Tourbook!

Tag 2

Wir starten nach leckerem Frühstück, die Strecke schlängelt sich durch den Wald vorbei am Wiesenbecker Teich zum Ravensberg. Die letzten Serpentinen auf der „Passstraße“ sind echt herausfordernd. Oben dann ein großartiger Rundumblick auf den Harz … Wurmberg und Brocken kommen näher.

Auf gut präparierten Wegen fahren wir weiter zum Stöberhai zu Stempel 4 und gönnen uns eine längere Pause, bevor wir in einer tollen Abfahrt zur Odertalsperre runterrollen  – fast wieder dorthin, wo wir vor ein paar Stunden gestartet sind!

Weiter in Richtung St. Andreasberg und Matthias-Schmidt-Berg, das sind neun anspruchsvolle, landschaftlich aber beeindruckende Kilometer. Zahlreiche wagemutige Downhiller stürzen sich im Bikepark die Trails hinunter, aber wir sammeln nur Stempel 5 ein und fahren weiter. Hinter St. Andreasberg müssen wir noch einmal alle unsere Kräfte bündeln für Braunlage. Dort kehren wir in der Villa Foresta ein (tolles Landhotel mit sehr gemütlichen Zimmern), im Ort stärken wir uns mit einer Brotzeit und zwei leckeren Schnäpsen „Wilder Teufel“.

GESCHAFFT: 1.520 Höhenmeter, 51 Kilometer und 2 weitere Stempel

Tag 3

Heute lacht die Sonne über dem Wurmberg und lässt uns für Stempel 6 förmlich auf den Gipfel fliegen. Oben eine fantastische Rundumsicht auf den Harz, der Brocken so nah, dass wir dorthin müssen! Auf dem Weg über den Dreieckigen Pfahl und den Goethe-Weg bewundern Wanderer, dass wir ohne „E“ fahren. Zuvor schon wurden wir mit den Worten angefeuert „Wie cool, die ersten Mountainbiker ohne Akku heute!“ – dabei haben wir doch zwei Akkus: unser rechtes und unser linkes Bein…

Oben ist reger Betrieb, wir können mit vielen Leuten schnacken. Nach obligatorischen Fotos und leckerer Bratwurst geht es zu Stempelkasten 7 am Gelben Brink, wo wir sehr deutlich die Spuren des Borkenkäfers sehen.

Fast mystisch dagegen das Ilsetal: riesige Steine, um die sich der Bach schlängelt, umgeben von großen Bäumen, durch die immer wieder das Sonnenlicht blinzelt. Weiter fahren wir auf tollen Waldwegen nach Bad Harzburg und holen am Jungborn Stempel 8, unseren letzten! Wir erleben wellige Wege rund um Bad Harzburg, dann wunderschönen Wald, die Strecke gespickt mit kleinen, fantastischen Trails. Am Spätnachmittag sind wir wieder in Goslar!

GESCHAFFT: 1.410 Höhenmeter, 51 Kilometer, 3 weitere Stempel – wir sind Finisher!!

Unser Fazit

Wir sind an drei Tagen 180 Kilometer und 4.960 Höhenmeter gefahren und haben jeden Meter in vollen Zügen genossen! 1000 Dank für den Devils Trails und drei unvergessliche, atemberaubende, wunderschöne Tage im Harz! Eine wunderbare Möglichkeit, den Harz in allen seinen Facetten und seiner vollen Schönheit zu erleben und zu genießen – so intensiv ist das sicher nur auf dem Mountainbike oder einer Wanderung möglich.

Die Strecke ist sehr anspruchsvoll und abwechslungsreich, dazu bestens ausgeschildert, wobei der Track auf dem Handy manchmal sehr hilfreich ist. Die Stecke ist mit den vielen (kleinen) Anstiegen und stetigen Wellen sehr sportlich und steht den Stoneman-Strecken in Belgien, Österreich, Tschechien und den Dolomiten in Bezug auf Schönheit und Schwierigkeit in nichts nach! Auch die Startunterlagen, der Internetauftritt und die Finisher-Belohnungen sind hervorragend, genauso wie der E-Mail-Support.

Der Devils Trail ist ein sportliches Highlight, das hoffentlich noch ganz viele Mountainbiker erleben werden. Fest steht, dass ich nächstes Jahr wieder auf der Strecke sein werde!

DAAANKE!!!

PS: 1000 Dank an Lars-Michael Huhnold – er hat uns diesen eindrucksvollen Bericht überraschend zugeschickt!